Salzburg: Franziskaner eröffnen saniertes Kloster
Mit einem feierlichen Festakt in ihrer Kirche in Salzburg haben am Ostermontag die Franziskaner ihr generalsaniertes Kloster wiedereröffnet. Dazu feierte Erzbischof Franz Lackner einen Festgottesdienst. Neben Landeshauptmann Wilfried Haslauer gratulierte auch Bürgermeister Harald Preuner den Brüdern zum gelungenen Umbau, berichtete die Ordensgemeinschaft in einer Aussendung. Für Erzbischof Lackner ist das Salzburger Franziskanerkloster ein zeitgenössischer "Ort der Auferstehung", wie es das leere Grab oder Emmaus in der Bibel sind: "Von diesem Ort geht viel Segen aus", sagte Lackner. Viele Menschen kämen hierher, weil sie Sehnsucht nach Aussprache und Lossprechung verspürten.
"Als sich Maria aus Magdala und die anderen Frauen am Ostermorgen auf den Weg zum Grab des Herrn gemacht haben, mussten sie davon ausgehen, dass ihnen ein großer Stein im Weg stehen würde. Sie gingen trotzdem weiter und siehe da: der Stein war weg", sagte Lackner und fügte hinzu: "Wir in der Kirche von heute würden wohl zunächst eine Stein-weg-wälz-Kommission einsetzen. Und erst danach weitergehen." Die franziskanische Spiritualität ist für den Erzbischof "die menschlichste aller brüderlichen Auslegungen von geistlichem Lebenswandel". Das sei dem heiligen Franz von Assisi geschuldet, der sich als Bruder aller Geschöpfe fühlte, selbst jener Menschen, die ihn auszurauben versuchten.
Außerdem pflegten die Franziskaner eine spürbare Solidarität mit den Armen und Obdachlosen. Ausdrücklich wies der Erzbischof auf das Hilfswerk der österreichischen Franziskaner, "Franz Hilf", hin, dessen Mitarbeiter sich derzeit vor allem um die Menschen in und aus der Ukraine kümmern. Darüber hinaus sei das Franziskanerkloster in Salzburg ein Ort des Gebetes. Die Klosteranlage ist seit 2020 eine Großbaustelle. Nach Abschluss der Arbeiten wird neben dem Provinzialat, dem Sitz der österreichischen Franziskanerprovinz, weiterhin eine feste Gruppe an Brüdern die Seelsorge versehen.
Werk von großer Strahlkraft
Landeshauptmann Wilfried Haslauer gratulierte den Franziskanern zum gelungenen Bau. Das Kloster, sowie vor allem die Franziskanerkirche, seien ein besonderer Ort mit einer eindrucksvollen Stimmung. Besonders verwies Haslauer auf die Darstellung der Gottesmutter mit dem Kind von Michael Pacher (1435-1498), die "Milde und Güte" vermittle - zwei Tugenden, welche die "angemessene Antwort auf Krise und Aggression" seien. Die Franziskaner stünden für eine solche Haltung der "offenen Zuversicht", für welche das Kloster - ein "Werk von großer Strahlkraft" - die nötige Behausung liefere.
Die Franziskanerprovinz in Österreich und Südtirol umfasst 107 Mitbrüder, die in 18 Niederlassungen leben und wirken. Seit 2021 steht ihr der Oberösterreicher P. Fritz Wenigwieser als Provinzialminister vor. Das Salzburger Kloster im St.-Peter-Bezirk wurde 1583 im Zuge der Gegenreformation durch den Salzburger Fürsterzbischof Erzbischof Johann Jakob von Kuen-Belasy (1560-1586) geschaffen, der den Orden zur geistlichen Erneuerung in die Stadt rief. Es wurde im Nationalsozialismus 1938 aufgehoben und zum Sitz der Gestapo umfunktioniert, war dann nach dem Krieg Sitz des ORF und wurde 1974 wieder an den Orden zurückgegeben. Seither leben und wirken wieder Franziskaner im Konvent, der seit 2007 auch Sitz der Provinzleitung der österreichischen Franziskaner ist.
Quelle: kathpress