
Marketz: "Glaubwürdigkeit, Offenheit und Achtung" werden erwartet
Beim weltkirchlichen synodalen Prozess und dem damit verbundenen Entwicklungsprozess der Kirche in Kärnten sieht Diözesanbischof Josef Marketz Geistliche wie auch Gläubige gefordert. "Glaubwürdigkeit, Offenheit und Achtung werden von uns erwartet, um Beheimatung, Gemeinschaft und Sinn zu erfahren", schreibt der Kärntner Bischof in seinem diesjährigen Adventhirtenbrief, der auf Deutsch und Slowenisch auf dem Onlineportal der Diözese Gurk-Klagenfurt abrufbar ist. In diesen Tugenden erweise sich, "ob wir eine 'synodale Kirche' sind, wie sie uns Papst Franziskus deutlich vorgegeben hat, in aufmerksamer Weggemeinschaft mit möglichst allen Menschen", betonte Marketz.
In diesem Sinne habe die Katholische Kirche in Kärnten heuer auch den Weg einer synodalen Kirchenentwicklung eingeschlagen, so der Gurker Bischof. Der Leitspruch dieses Weges "Weil Gott Liebe ist ..." rufe in Erinnerung, dass man nicht bei null beginne. "Unser Leben und Tun wurzelt im Glauben, dass Gott unsere Geschicke in Liebe begleitet. Das gibt uns die Kraft, füreinander da zu sein, im Kleinen wie auch in den großen Fragen und Nöten unserer Zeit."
Als zentral für die künftige Entwicklung der Kirche erachtet der Bischof die Vertiefung des Glaubens und das Kennenlernen des Weges Jesu Christi. "Dazu gehört auch das Hinhören auf das, was die Menschen in diesem Land bewegt." Vor diesem Hintergrund sei der Entwurf einer Grundorientierung für die Kirche in Kärnten erarbeitet worden, erklärte Marketz und lud dazu ein, den Entwicklungsprozess der Kirche in Kärnten aktiv mitzugestalten.
Bezug nahm der Kärntner Bischof auch auf das aktuelle Advent-Hirtenwort der Österreichischen Bischofskonferenz, in dem die heimischen Bischöfe unter dem Titel "Werft eure Zuversicht nicht weg!" dazu aufrufen, der aktuell von Unsicherheiten geprägten Zeit mit Zuversicht und Gottvertrauen zu begegnen.
Niemandem falle es leicht, die momentane Ungewissheit und die vielen offenen Fragen auszuhalten, hielt Marketz fest. Aber: "Die große Perspektive unseres Lebens ist nicht Tod und Untergang, sondern die Hoffnung, dass sich Gottes neue Welt ihren Weg bahnen wird." In diesem Sinne werde an den kommenden Sonntagen eine Kerze nach der anderen am Adventkranz entzündet.
"Der Advent ist für uns alle die kostbare Zeit, um das Vertrauen in die tröstende Gegenwart Gottes zu erneuern", betonte Marketz. Mit Jesus Christus sei jederzeit ein Neubeginn möglich. "In ihm ist auch unsere Zuversicht begründet, dass nicht Angst, Hass und Krieg das letzte Wort haben, sondern ein Friede, der jede Entzweiung überwinden und sich tief in uns ausbreiten kann", so der Kärntner Bischof.
(Adventhirtenbrief von Bischof Marketz im Wortlaut: https://www.kath-kirche-kaernten.at/dioezese/detail/C2643/adventhirtenbrief-2022-von-bischof-josef-marketz)
Quelle: kathpress