
Katholische Aktion besorgt über schwindendes Demokratievertrauen
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) äußert sich besorgt über das schwindende Vertrauen der Menschen in die Demokratie. Angesichts von Chataffären und Teuerung und einem damit verbundenen Vertrauensverlust fordere man Politikerinnen und Politiker auf, "durch Klarheit, Transparenz und mit Blick auf das Gemeinsame das Vertrauen in die liberale Demokratie wieder zu stärken", betonte die KAÖ-Spitze rund um Präsident Ferdinand Kaineder und die beiden Vizepräsidentinnen Katharina Renner und Brigitte Knell in einer Aussendung am Dienstag.
Es dürfe nicht so weitergehen, "dass gewisse politische Akteure aus purem Eigeninteresse, dem Interesse einiger weniger oder einem Selbstdarstellungsgehabe ihre Handlungen und politischen Entscheidungen treffen", so die katholischen Laienvertreter. Vielmehr brauche es "die Perspektive der Vielen und den Blick auf das Ganze", um daraus eine gesellschaftliche Struktur und politische Rahmenbedingungen zu gestalten, die eine Beteiligung und Mitverantwortung aller sicherstellt.
"Gerade der immer dichter werdende Nebel der Korruption und das Entscheiden im Interesse einzelner Lobbygruppen macht es den Bürgerinnen und Bürgern schwer, Vertrauen zu entwickeln", zeigte sich die KAÖ-Spitze überzeugt. Es sei deswegen umso notwendiger, Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen für die Menschen zugänglich zu machen. Die KAÖ sehe hier auch das Amtsgeheimnis als Problem, das von vielen als Inbegriff des "Mauschelns und der Geheimniskrämerei" wahrgenommen werde.
Medien haben wichtige Aufgabe
Für viele politische Akteure gelte das aufrichtige Bemühen, nicht mit Korruption und Absprachen in Berührung zu kommen, stellte die KAÖ klar. Diese gelte es verstärkt und ins mediale Licht zu rücken. Danken wolle man all jenen Medien, die gemäß ihrem journalistischen Auftrag, Missstände ungeschminkt aufzeigen. Nicht nur im Medienbereich sei darauf Wert zu legen, dass populistische Aktionen und Narrative, klar "aufgezeigt und im öffentlichen Interesse durch die dafür vorgesehen demokratischen Institutionen abgestellt werden". Das Wort "Korruption" dürfe nicht in den Normalwortschatz übergehen, da so kein Vertrauen in eine ehrliche demokratische Arbeit aufgebaut werden könne und diese dadurch desavouiert werde.
Eine liberale Demokratie lebe von der Gleichwertigkeit aller Bürgerinnen und Bürger an Würde und Gestaltungsmöglichkeiten, zeigten sich die katholischen Laienvertreter überzeugt. "Alle sind berufen, sich eigenständig, selbstbewusst und auf Grundlage dieser liberal verfassten Demokratie in einer verbündenden Freiheit aktiv in die Welt einzubringen, mit den je unterschiedlichen Fähigkeiten, Aufgaben und Anliegen". Das Mitdenken, Mitreden, Mitgestalten, Mitentscheiden und damit auch das Mitverantworten aller, sei wesentlich für eine gelingende Gesellschaft. Strukturen des öffentlichen politischen Lebens müssten deshalb so gebaut sein, dass eine Gleichberechtigung auf Augenhöhe ermöglicht werde, so die KAÖ.
Quelle: kathpress