
129 Priesterseminaristen in Österreich in Ausbildung
Im aktuellen Studienjahr 2022/23 absolvieren in Österreich 129 Studierende die Ausbildung in den Priesterseminaren. 26 davon haben ihre Ausbildung neu begonnen bzw. sind in eines der österreichischen Priesterseminare eingetreten. Das geht aus Statistik-Daten hervor, die das für die Priesterausbildung bzw. die Berufungspastoral zuständige Canisiuswerk in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "miteinander" veröffentlicht hat. 22 Priester wurden heuer in Österreich geweiht.
Die meisten Neueintritte verzeichneten das Priesterseminar der Erzdiözese Wien (6) sowie das überdiözesane Priesterseminar Leopoldinum in Heiligenkreuz (10). Elf Studierende befinden sich aktuell im Propädeutikum (Vorbereitungsjahr zum Priesteramtsstudium). Das Priesterseminar der Diözese Graz-Seckau verzeichnet drei Neueintritte, zwei die Seminare der Diözese St. Pölten und "Redemptoris Mater", jeweils einen Neueintritt die Seminare von Eisenstadt, Innsbruck und Gurk. 22 Seminaristen haben im vergangenen Jahr ihre Ausbildung erfolgreich beendet und wurden zu Priestern geweiht. Insgesamt leben und wirken in Österreich derzeit an die 3.550 katholische Priester.
Bei 76 Kandidaten handelt es sich um Seminaristen in den diözesanen Priesterseminaren. Die meisten davon - nämlich 33 - absolvieren ihre Ausbildung im Wiener Priesterseminar. Dazu kommen noch 20 Seminaristen im Missionskolleg "Redemptoris Mater" (Neokatechumenaler Weg) und 33 Seminaristen aus dem überdiözesanen Priesterseminar Leopoldinum Heiligenkreuz.
"Spektrum hat sich verändert und erweitert"
Auf ein sich wandelndes Amtsverständnis und ein verändertes Arbeitsspektrum für Priester hat der Regens des Wiener Priesterseminars, Richard Tatzreiter, hingewiesen. Bestand die "klassische Laufbahn" noch bis vor wenigen Jahren im Dreischritt aus Diakon, Kaplan und Pfarrer, so habe sich "dieses Spektrum heute deutlich verändert und erweitert", so Tatzreiter im Interview mit "miteinander": "Priester können begabungsorientiert u.a. als Theologen an Universitäten, Lehrer an Schulen, in der Seelsorge in einem Krankenhaus oder bei Verkehrsbetrieben, in der Gefangenen- oder der Bahnhofsseelsorge wirken." Auch frühere "Sekundärmotive wie Macht, Ansehen und Einfluss" seien heute keine Kriterien für die Wahl des Priesterberufs.
Wichtige Qualifikationen für Jungpriester seien neben menschlichen, geistlichen, akademischen und pastoralen Kompetenzen auch ein gutes Personal-, Zeit- und Konfliktmanagement, erläuterte der Regens. Dies spiele in der Ausbildung eine immer größere Rolle. Auch die Belastbarkeit sei ein großes Thema: "Bei mir schrillen aber die Alarmglocken, wenn sich bei manchen Interessenten oder Seminaristen der Berufswunsch als ein Ersatz für Defizite in der eigenen Persönlichkeit herausstellt."
Quelle: Kathpress