
Bischof Stechers 10. Todestag: "Verpflichtung zur Solidarität"
Die "Verpflichtung zur Solidarität" mit Menschen in Not ist Teil des Vermächtnisses des vor zehn Jahren - am 29. Jänner 2023 - verstorbenen Innsbrucker Bischofs Reinhold Stecher und war einer der Gründe, warum Freunde und Wegbegleiter 2014 den Bischof-Stecher-Gedächtnisverein gründeten. Obmann Peter Jungmann nannte als Beweggrund, "jene Werte, Anliegen und Projekte weiter zu pflegen und zu unterstützen, die Reinhold Stecher immer wichtig gewesen sind. Denn nur wer nachhaltig hilft, hilft wirklich". Über die Initiative "Offene Herzen", den "Tag der Herzlichkeit" und andere Aktionen habe der Verein im abgelaufenen Jahr 2022 knapp 60.000 Euro an Spenden für Stecher-Hilfsprojekte im In- und Ausland eingespielt.
Für den Todestag kündigte der Gedächtnisverein am Montag einen von Stechers Nachfolger Hermann Glettler geleiteten Gedenkgottesdienst im Innsbrucker Dom an: Die Messe findet am Sonntag, 29. Jänner, um 10 Uhr statt, Glettler wird danach beim Grab ein Gebet sprechen. Die Krypta im Dom ist den ganzen Tag über geöffnet.
Weitere Aktivitäten zu Ehren des beliebten Bischofs: Eine vom Bildhauer Peter Kuttler gestaltete Gedenktafel wird am 27. Jänner um 11 Uhr an Stechers Geburtshaus in der Anton-Rauch-Straße 33 im Innsbrucker Stadtteil Mühlau enthüllt. Tags darauf lädt der Verein in den Pfarrsaal in Mühlau zu einem "Feierabend" mit Austausch von "Erinnerungen an Bischof Reinhold". Die Veranstaltung mit Musik und Agape beginnt um 19 Uhr. Anlässlich des Todestags erscheint im Tyrolia-Verlag das neue Geschenkbüchlein "Kraftworte" mit Bildern und Zitaten Stechers.
Außerdem findet die Aktion "Bankldruckn" statt, die an den oftmaligen Hinweis des Verstorbenen anknüpft, "dass unsere Zeit Ruhebänke braucht und die Stille der Seele Flügel verleiht". Der Innsbrucker Verschönerungsverein bietet im Großraum Innsbruck seine bekannten grünen Ruhebänke zum Preis von 450 Euro an - jeweils mit einem ausgewählten Zitat von Reinhold Stecher (Info unter Tel.: 0512 580036).
Bereits im Advent 2022 fand an der Theologischen Fakultät Innsbruck das Symposium "Ein Jahrhundert Reinhold Stecher" statt. Teilnehmende waren Zeitzeugen wie der ehemalige Generalvikar Klaus Egger, die Ex-Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Esther Fritsch, und die Theologen Wolfgang Palaver und Jozef Niewiadomski.
"Heute Menschen mit Zivilcourage sein"
Reinhold Stecher sei "für eine offene, einladende und geschwisterliche Kirche eingetreten" und habe sich mit Notleidenden, Benachteiligten, Ausgegrenzten und Gescheiterten solidarisch erklärt, erinnerte Vereinsobmann Jungmann. Stecher habe viele soziale Impulse gesetzt und sei nicht zufällig zur "moralischen Instanz" in Tirol geworden.
Bei seiner ehrenamtlichen, überkonfessionellen und gemeinnützigen Arbeit orientiere sich der Verein an einem Wort von Bischof Manfred Scheuer (damals Innsbruck, jetzt Linz) beim Requiem am 2. Februar 2013): "Sich an Bischof Stecher erinnern heißt, Verantwortung in Kirche und Gesellschaft übernehmen, heißt heute Menschen mit Zivilcourage zu sein, die entschieden jede Form des sozialen Todes, jede Form der Ungerechtigkeit ablehnen und sich unabhängig von menschlichen Unterschieden den Notleidenden zuwenden!"
Zu den Unterstützern des sozialen Engagements des Bischof-Stecher-Gedächtnisvereins gehört auch der Tiroler Alt-Landeshauptmann Günther Platter. "Bischof Reinhold Stecher war eine der angesehensten Persönlichkeiten unseres Landes", wurde er in der Aussendung zitiert. "Wir können nur dankbar sein für alles, was er für unser Land geleistet hat." Platter ist eines von derzeit 600 Vereinsmitgliedern.
Quelle: Kathpress