
Barmherzige Brüder nutzen KI zur Schlaganfall-Akutversorgung
Das Linzer Ordensspital der Barmherzigen Brüder setzt bei der Schlaganfall-Akutversorgung auf Künstliche Intelligenz (KI). Ein neues Gerät basierend auf künstlicher Intelligenz spare entscheidende Minuten in der radiologischen Diagnostik, teilte das Spital am Dienstag in einer Aussendung mit. Das österreichweit einzigartige Verfahren revolutioniere die Akutversorgung, denn bei einem Schlaganfall zähle jede Sekunde, so die verantwortlichen Mediziner.
Es gehe um eine Zeitspanne, die über Leben und Tod oder auch Folgeschäden nach einem Schlaganfall entscheiden könne. Innerhalb weniger Sekunden fertige das Gerät über tausend Bilder an und interpretiere diese mithilfe Künstlicher Intelligenz. Die Software liefere somit innerhalb weniger Sekunden eine erste Diagnose, die nur mehr vom radiologischen Fachpersonal überprüft werden müsse. "Durch die KI-basierte Technologie ersparen wir uns pro Patientin und Patient entscheidende Minuten in der Erstdiagnose", so der Abteilungsvorstand der Radiologie bei den Barmherzigen Brüdern, Primar Gernot Böhm.
Konkret erkenne das Gerät automatisch und verlässlich Gehirnblutungen oder verschlossene Gefäße. "Auch den ASPECT-Score, eine einfach und schnell anwendbare 10-Punkte-Skala zur Auswertung von Schädel-CT-Untersuchungen, braucht der Radiologe nicht mehr selbst zu bestimmen. So kann man im Falle eines Schlaganfalles viel schneller reagieren", so Böhm.
Weiters biete die 3-D-Simulation, die binnen weniger Sekunden vorliege, eine präzise und hochauflösende Darstellung komplexer Strukturen und Abläufe. So könnten etwa Stents individuell abgepasst werden und auch komplizierte Eingriffe ohne Operation durchgeführt werden. Zuletzt könne die Strahlendosis individuell auf Gewicht, Größe und Geschlecht der Patientinnen und Patienten eingestellt werden, was zu einer deutlichen Reduktion der Strahlenlast führe.
Die Barmherzigen Brüder sind in 51 Staaten mit 396 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens auf allen Kontinenten vertreten. Geführt werden die Einrichtungen von weltweit 981 Ordensbrüdern gemeinsam mit etwa 64.000 haupt- und 29.000 ehrenamtlich Mitarbeitenden.
In der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder gemeinsam mit rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an rund 30 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen.
Quelle: kathpress