"Radio klassik"-Spendenkampagne "läuft sehr gut"
Die Spendenkampagne von "radio klassik Stephansdom" zur Absicherung der finanziellen Zukunft des Privatradios "läuft sehr gut". Dieses Zwischenfazit hat der Geschäftsführer des Radios, Roman Gerner, am Montag gegenüber der "Kleinen Zeitung" gezogen. Die Kampagne, die Ende Jänner ins Leben gerufen wurde und die noch über das gesamte Jahr 2024 läuft, erweckt demnach Hoffnung beim Geschäftsführer und der Belegschaft. "Wir sind fast ein bisschen positiv überrascht, wie sich die Dinge entwickeln", so Gerner, der aber keine konkreten Zahlen nennen wollte. Aber, "wenn das so weitergeht, dann können wir am Ende des Jahres wirklich einen guten Strich ziehen", wird der Geschäftsführer zitiert.
Der seit 25 Jahren bestehende Sender der Erzdiözese Wien bat im Jänner um Unterstützung der Hörerschaft. Eine Spende von 1 Euro pro Tag - also EUR 365 im Jahr - sollen das Radio in eine abgesicherte finanzielle Zukunft führen. Notwendig machte diese Schritte der Sparkurs der Erzdiözese Wien, der laut Pressesprecher Michael Prüller neue finanzielle Spielräume für die Erzdiözese eröffnen soll. Eine der umfangreichsten Maßnahmen dafür sei das Ende des laufenden Diözesanzuschusses an die Medien "Der Sonntag" und "radio klassik Stephansdom", kündigte Prüller im vergangenen Juni an. Ab 2025 müssten diese beiden Medien ganz aus eigener Kraft wirtschaften.
Gerner bezeichnete den Versuch, die Hörerinnen und Hörer für die Mitfinanzierung des qualitativ hochwertigen Programms zu gewinnen als "eine Pionieridee", die so noch kein Privatsender vorher versucht habe. "Wir werden als öffentlich-rechtlicher Rundfunksender wahrgenommen, was wir aber nicht sind. Wir sind ein Privatsender und müssen uns daher zur Gänze selbst finanzieren", erklärte er. Schon jetzt finanziere sich der Privatsender über Werbeeinnahmen teilweise selbst, rund die Hälfte der Kosten würden aktuell noch von der Erzdiözese getragen und müssen - auch durch Spenden - kompensiert werden.
Caritas-Präsidentin auf "radio klassik Stephansdom"
Am Sonntag war Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler in der Sendung "Lebenswege" zu Gast. Armut habe auch in Österreich vielfache Formen, so Tödtling-Musenbichler: "Kinder- und Frauenarmut, Inklusion, Pflege, um nur einige Bereiche zu nennen." In ihrer Position sei das Wichtigste, "Fragen ins Gespräch zu bringen, Not sichtbar zu machen und Lösungsvorschläge aufzuzeigen". Es gelte, "darauf aufmerksam zu machen, wie du und ich Not lindern können, um aus dem Gefühl der Hilflosigkeit und Starre rauszukommen".
Es sei wichtig, "berührbar zu bleiben", betonte die Caritas-Präsidentin: "Im Fernsehen oder Internet sind wir mit einer Flut an Bildern aus unterschiedlichen, uns fremden Kontexten konfrontiert. In der Caritas-Arbeit haben wir es mit einzelnen Menschen zu tun, deren Geschichten wir kennen und denen wir konkret helfen können." Den TV-Bildern sei man meist ohnmächtig ausgeliefert, "bei der Caritas erleben wir uns als wirksam. Auch im Kleinen."
Für ein Kind im Lerncafe könne eine Stunde geschenkter Aufmerksamkeit und eine Jause lebensverändernd sein, bekräftigte die Caritas-Präsidentin: "Der Einzelne kann die Welt nicht von heute auf morgen zum Guten verändern, aber jeder und jede kann etwas dazu beitragen. Dann wird Leid aushaltbar, weil wir wissen, dass wir gemeinsam etwas bewegen können."
Das Gespräch mit der neuen Caritas-Präsidentin steht auch nach dem Austrahlungstermin - so wie viele weitere Sendung - als Podcast zum Nachhören zur Verfügung. (Infos zu den Podcasts: radioklassik.at/podcast/)
Infos zur Spendenaktion: radioklassik.at/spenden
Quelle: kathpress