Kirche startet in den "Marienmonat"
Der Monat Mai ist in der katholischen Kirche in besonderer Weise der Verehrung der Gottesmutter Maria gewidmet und wird deshalb ebenso wie der Oktober als "Marienmonat" bezeichnet. In vielen Pfarren und Diözesen wird der Brauch der Maiandachten gepflegt - spezielle Wortgottesdienste zu Ehren der heiligen Maria. Feierorte sind Kirchen, Kapellen, jedoch häufig auch Plätze in freier Natur, Privathäuser oder Betriebe.
Auch etliche Domkirchen veranstalten Maiandachten, allen voran jene in Klagenfurt, wo es täglich eine abendliche Andacht (wochentags um 18.15 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen um 19 Uhr) gibt, die zudem mit prominenten Predigern und besonderer musikalischer Gestaltung begangen wird. Wie die Diözese bekanntgab, wird dazu in diesem Jahr erstmals während der Zeit der Maiandachten das Gnadenbild aus der Basilika Maria Loreto in St. Andrä im Lavanttal im Dom aufgestellt. Diözesanbischof Alois Schwarz leitet zwei Maiandachten, als Prediger kommen zudem u.a. der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky, der Wiltener Abt Raimund Schreier, Militärerzdekan Harald Tripp, die Jesuiten Andreas R. Batlogg und Paul Oberholzer, der Sozialethiker Prof. Lothar Roos und Dompfarrer Peter Allmaier zu Wort.
Im Wiener Stephansdom findet am 2. Mai eine Marienfeier mit dem St. Lambrechter Altabt Otto Strohmaier statt, in deren Rahmen ein um 17 Uhr in der Franziskanerkirche beginnender Umzug stattfindet. Den Abschluss des Marienmonats bildet hier am 30. Mai um 17 Uhr eine Marienfeier mit dem designierten Militärbischof Werner Freistetter.
In Eisenstadt gibt es dreimal pro Woche (Montag, Mittwoch und Freitag) jeweils um 18.30 Uhr eine Maiandacht, wobei der Mittwoch jeweils am feierlichsten begangen wird: Bischof Ägidius Zsifkovics, Dompropst Hubert Wieder, Dompfarrer Erich und Generalvikar Martin Korpitsch werden die jeweiligen Andachten leiten, informierte die Dompfarre. Maiandachten gibt es zudem auch im Innsbrucker (dienstags um 18.30 Uhr), im Linzer (sonntags um 19.10 Uhr) und im Feldkircher Dom (montags um 19 Uhr).
Tradition schon im Mittelalter
Hinweise auf besondere Maiandachten gibt es bereits im Mittelalter. Dass man aber den ganzen Mai hindurch tägliche oder häufige Gebete der Mutter Jesu weihte, ist das Ergebnis einer Entwicklung, die erst im 17. Jahrhundert eingesetzt hat. Im 18. Jahrhundert breitete sich diese Andachtsform von Italien ausgehend weltweit in der katholischen Kirche aus. Ihren Ursprung hat der Lobpreis Marias aber bereits im neutestamentlichen Lobgesang der Mutter Jesu, dem Magnifikat.
In Österreich feierte man die ersten Maiandachten Mitte des 19. Jahrhunderts. In seiner Enzyklika "Mense maio" vom 29. April 1965 empfahl Papst Paul VI. die besondere Verehrung Mariens im Monat Mai.