Caritas-Präsident Landau fordert mehr globale Gerechtigkeit
Caritas-Präsident Michael Landau fordert mehr globale Gerechtigkeit. Wenn in Industrieländern zu viel Essen Gesundheitsprobleme verursacht, gleichzeitig aber 800 Millionen Menschen weltweit hungern, "dann muss man hier für mehr Ausgleich sorgen", betonte Landau am Samstag im "Klassik-Treffpunkt" auf Ö1.
Die Welt könne auch angesichts von Bevölkerungswachstum alle ernähren, "es gibt genug für Jedermann aber nicht für Jedermanns Gier", so Landau. Wenn Menschen in Elend leben müssten, "dann ist das oft auch Menschen-gemacht". Wenn etwa Afrika mit Billig-Fleisch aus Europa überschwemmt werde, das dort den lokalen Markt und somit das Auskommen ganzer Familien zerstört.
Es liege an jedem, die Welt zu verändern, "am besten gelingt das aber gemeinsam", so Landau mit Blick auf die "großen Fragen", wie Migration, Armut oder Klimawandel, für die es nur "gemeinsame europäische und globale Antworten" gebe. Der Blick in die Vergangenheit zeige, "wir können etwas zum Positiven verändern, wenn wir es zusammen tun", so der Caritas-Präsident. "Wir können nicht alles ändern aber erstaunlich viel, wenn wir es ändern wollen."
Politikern empfiehlt er, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen und der Not in Form eines Menschen in die Augen zu sehen. "Dann würden manche Beratungen und Gesetze anders aussehen", so Landau, denn "wir haben ein feines Sensorium dafür, was in einer Situation Recht und Unrecht ist".
Quelle: kathpress