Kalvarienberg Eisenstadt wird um 1,2 Millionen Euro saniert
Die Sanierung des Eisenstädter Kalvarienbergs schreitet planmäßig voran. 2015 hatte der Pfarrgemeinderat den Startschuss für das Sanierungskonzept "Kalvarienberg 2020" gegeben, das kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Erhaltung der Bausubstanz beinhaltet. Die Kosten für das bis 2020 anvisierte Gesamtprojekt sollen sich auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen. Anlässlich der Rückkehr 18 renovierter Engelsfiguren an ihren Platz am Montag gaben die Verantwortlichen einen Rück- und Ausblick, wie die APA berichtete. "Die Sanierungsarbeiten sind professionell und vor allem unfallfrei über die Bühne gegangen", so Propstpfarrer Wilhelm Ringhofer. Dabei stelle die Sanierung wirtschaftlich und bautechnisch eine große Herausforderung dar.
2015 waren zunächst die Kreuzkapelle an der Spitze des Kalvarienberges renoviert und verdeckt liegende Wasserabflüsse gereinigt worden. Im Vorjahr wurden die Arbeiten an der Südseite des Kalvarienberges in Angriff genommen. Schäden am Abgang von der Kreuzkapelle bis zur Gnadenkapelle wurden dabei behoben. Für das Jahr 2017 ist die Renovierung der Nordseite des Kalvarienberges geplant. Auch hier sollen beim Aufgang zur Kreuzkapelle Schäden am Mauerwerk und an den Abdeckungen beseitigt werden. Zuvor werden weitere 20 Engel zur Restauration abmontiert.
Finanziert wird die Sanierung des Kalvarienberges einerseits durch Unterstützung seitens der Stadt Eisenstadt, des Landes Burgenland, des Bundeskanzleramtes und des Bundesdenkmalamtes. Zusätzlich konnten Unternehmer als Sponsoren gewonnen werden. Weitere Spenden würden von Privatpersonen aufgebracht. Auch die Pfarre selbst nehme viel Geld in die Hand, so Ringhofer. Einen wichtigen Anteil beim Aufbringen der Spenden habe der Verein der "Freunde der Haydnkirche".
Grundsteinlegung 1701
Der Anfang des 18. Jahrhunderts errichtete Kalvarienberg bei der Haydnkirche in Eisenstadt zieht Jahr für Jahr Tausende Besucher an. 1701 ließ Fürst Paul Esterhazy auf einem Hügel - damals noch außerhalb der Stadt Eisenstadt - bei der Schlosskapelle den Kalvarienberg errichten. Die Grundsteinlegung erfolgte am 22. September 1701. Die Bauleitung hatte der Franziskanerbruder Felix Niering inne. Der 1707 fertiggestellte und eingeweihte Kalvarienberg hatte 10 Kapellen, 18 Altären, einer Vielzahl an Nischen, Treppen, Grotten und Gängen aus Tuffstein und sogar eine "Heilige Stiege". Mehr als 200 überlebensgroße barocke Figuren stellten die Leidensgeschichte Jesu in 33 Stationen nach.
Bald setzte ein großer Wallfahrerstrom ein, der den Bau einer Kirche (der späteren "Haydnkirche") notwendig machte. Die Grundsteinlegung dazu erfolgte bereits 1715 und für diese Bauarbeiten wurde dann ein Teil des Kalvarienberges wieder abgetragen bzw. andere Teile umgebaut. Aus Platzmangel mussten manche der 33 Stationen wieder weichen, auch das "Heilige Grab" (jetzt die 20. Station) bekam innerhalb der Anlage einen neuen Platz. 1744 wurde an die Gnadenkapelle die heutige Vorhalle angebaut. Damals hatte der Kalvarienberg bereits das heutige Aussehen.
Am Samstag, 8. April, wird der Kalvarienberg nach der Winterpause wieder für Besucher geöffnet. Eine Besichtigung ist in der Karwoche bei freiem Eintritt möglich. Geöffnet ist der Kalvarienberg täglich (9-17 Uhr) bis 31. Oktober.
Quelle: kathpress