Dominikaner machen Auftakt zum Weihemonat Juni
Im Wiener Dominikanerkloster steht am Samstag ein Großereignis an: Zwei Mitglieder des Konvents, Tarcisius Thomas Paukovitsch und Martin Vinzenz Holzmann, werden in einem Festgottesdienst in der Kirche Santa Maria Rotunda zu Priestern geweiht. Weihespender ist der emeritierte Linzer Bischof Maximilian Aichern. Die Feier bildet den Auftakt für den Weihemonat Juni, in dem rund um das Apostelfest Peter und Paul (29.6.) österreichweit zehn Weihetermine - teils mit mehreren Priesteramtskandidaten - angesetzt sind.
Mit dem aus dem burgenländischen Güssing stammenden Paukovitsch, der vor seinem Ordenseintritt Berufsoffizier war, erhöht sich die vorläufige Zahl der aus Österreich stammenden oder künftig in Österreich eingesetzten Neupriester 2019 auf nunmehr 27, davon 13 aus Ordensgemeinschaften. Paukovitsch wie auch sein Weihekollege Holzmann, der im bayrischen Landshut geboren wurde und in Wien Teile des Theologiestudiums absolviert hat, werden laut Auskunft des Dominikanerordens nach ihrer Weihe zunächst im deutschen Teil der süddeutsch-österreichischen Ordensprovinz tätig sein.
Nach der Dominikaner-Priesterweihe folgt am 6. Juni um 16 Uhr die Weihe von Vitus Stefan Glira im Prämonstratenser-Chorherrenstift Schlägl durch den Linzer Bischof Manfred Scheuer. Am 22. Juni weiht Kardinal Christoph Schönborn im Wiener Stephansdom um 9.30 Uhr Boro Gavran, Clemens Haunschmidt, Dariusz Waligora, Dimitrii Medvedev, Niklas Müller, Patrick Hofer und Richard Hansl, gefolgt von der Priesterweihe von Anton Luu durch den Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl am 23. Juni um 15 Uhr in der Basilika Seckau.
Gleich vier Priesterweihen finden direkt am 29. Juni statt: Vormittags um 9 Uhr im Eisenstädter Martinsdom, wo Bischof Ägidius Zsifkovics Julian Heissenberger und Andreas Stipsits die Hände auflegt, um 10 Uhr im Linzer Mariendom von Johannes Hofer durch Bischof Manfred Scheuer, sowie um 10.30 Uhr in der Basilika Maria Plain bei Salzburg, für die zur Weihe von Johannes Feierabend der Augsburger Weihbischof Florian Wörner kommt. Nachmittags um 14.30 Uhr wird Bischof Alois Schwarz im St. Pöltner Dom den Priesteramtskandidaten Christoph Hofstätter und Alexander Pichler das Weihesakrament spenden.
Am 30. Juni folgt um 9 Uhr die Weihe von Leopold Jürgen Baumberger durch Bischof Hermann Glettler in der Wiltener Stiftskirche. Um 15 Uhr findet am selben Tag im Klagenfurter Dom die Weihe von Wolfgang Hohenberger durch Bischof Maximilian Aichern statt.
Im weiteren Jahresverlauf wird am 4. Oktober der emeritierte Grazer Bischof Egon Kapellari dem Priesteramtskandidaten Matthias Reich im Kapuzinerkloster Leibnitz die Weihe spenden. Bereits stattgefunden hat am 27. April im Stift Heiligenkreuz die Weihe von Aelred Maria Anthony Davies, Fabian Eibl, Georg Maria Clemens Winter und Isaak Maria Käfferlein durch Kurienerzbischof Georg Gänswein. Kardinal Christoph Schönborn hat am 24. März in der Wiener Rochuskirche Rudolf Josef Karner und am 1. Mai in der Klosterkirche der Barmherzigen Brüder Saji Mullankuszhy und Joachim Heimerl zu Priestern geweiht.
Mehr Neupriester als in Vorjahren
Insgesamt leben und wirken in Österreich derzeit an die 3.800 katholische Priester. Auch wenn die Zahl der Neupriester insgesamt auf niedrigem Niveau bleibt, liegt sie laut den bisherigen Angaben mit heuer insgesamt 27 über jener in den vergangenen Jahren, als 24 (2018), 20 (2017) bzw. 24 (2016) Männer geweiht worden waren. Seit 2009 pendelt diese Zahl zwischen 20 und 30, mit einem Ausreißer (2011: 33). Zuvor lag der Jahresschnitt deutlich höher, bei 74 in den 1970er Jahren, 52 in den 80er bzw. 50 in den 90er Jahren. Weiterhin ist die derzeitige Weihezahl noch nicht die endgültige, auch da es erfahrungsgemäß in der zweiten Jahreshälfte zu weiteren Priesterweihen kommen kann, deren Termin jedoch derzeit noch nicht feststeht.
Nach Berücksichtigung der jüngsten Zahlen stammen 18 der demnächst oder bereits in den vergangenen Monaten geweihten Priesteramtskandidaten aus Österreich, darunter fünf gebürtige Oberösterreicher, vier Burgenländer, drei Wiener, je zwei Niederösterreicher und Steirer sowie je ein Kärntner und Salzburger. Fünf von ihnen werden außerhalb ihrer Heimatdiözese ordiniert. In die Gesamtzahl miteingerechnet werden zudem neun künftige Priester, die im Ausland geboren wurden und künftig in Österreich eingesetzt werden - darunter drei aus Ost- und zwei aus Westeuropa, drei aus Asien und einer aus Afrika. Zwei dieser Neupriester wurden in ihrer Heimatdiözese geweiht.
Das Durchschnittsalter der diesjährigen Neupriester in Österreich beträgt 37 Jahre, wobei der jüngste erst im 24., der älteste im 61. Lebensjahr steht. Speziell die Spätberufenen bringen neben der verpflichtenden Ausbildung - dazu gehört das Theologie- und Philosophiestudium sowie die propädeutische und pastorale Phase - auch andere Bildungs- und Berufswege mit: Jus-, Wirtschafts-, Physik- und Pharmaziestudien findet man in den Lebensläufen der neuen Priester ebenso wie frühere Tätigkeiten als Tischler, Politikberater, Kirchenmusiker, Verkäufer oder Krankenpfleger, einer war Berufsoffizier, einer ist Leiter der Provinz seines Ordens. Etliche der Priesterkandidaten haben Erfahrungen in Sozial- oder Missionseinsätzen im Ausland gesammelt.
Quelle: kathpress