Startschuss für europaweit standardisierte Pilgerbegleiterkurse
Das österreichische Know How in der Ausbildung von Pilgerbegleitern soll nun auch für andere Länder genützt werden. Im Rahmen des zweijährigen Projekts "EU-Pilgrimage" soll ein international standardisiertes Ausbildungsprogramm für Pilgerbegleiter entwickelt werden, das u.a. auch den Schwerpunkt auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen legt, wie das Forum Katholischer Erwachsenenbildung in einer Aussendung am Mittwoch mitteilte. An dem Projekt sind derzeit Spanien, Italien, Slowenien und Österreich beteiligt.
Die heimische Expertise soll vor allem in die großen Pilgerländer Spanien und Italien exportiert werden, "weil es dort noch keine Ausbildung wie in Österreich gibt", erklärte Ernst Sandriesser, Projektträger und Geschäftsführer des Forums Katholischer Erwachsenenbildung. In den Partnerländern würden derzeit Reiseleiter und Wanderführer die Pilgergruppen begleiten. Es gebe kein einheitliches Schulungsprogramm für Kurse. "Und die unterrichteten Kenntnisse und Fähigkeiten variieren erheblich", ergänzte Ernst Leitner, Vorstandsmitglied des Pilgervereines Via Sacra. Pilgern geschehe oft in schwierigen Lebenssituationen, wie z. B. bei Lebensübergängen oder sich verändernden Familienumständen. All das erfordere psychologische und soziale Fähigkeiten und pädagogische Kenntnisse.
Im Projekt "EU-Pilgrimage" werden auch Module für Menschen mit speziellen Bedürfnissen entwickelt. "Es ist höchst an der Zeit abseits von Einzelinitiativen, z.B. für Menschen mit Rollstühlen, Pilgerwege zu kennzeichnen und anzubieten", so Roland Stadler, Sprecher des Netzwerkes Pilgern in Österreich. Zu den Inhalten der künftig normierten Ausbildung gehören demnach auch Themen wie der Umgang mit älteren Menschen, das Gehen mit Handy-Apps und Sprachkompetenzen sowie das Wissen um gesetzliche Bestimmungen in den jeweiligen Ländern.
Quelle: kathpress