Scheuer über Gläubige in Geldnot: Suchen in jedem Fall Lösungen
Die soziale Situation vieler Menschen wird durch die Corona-Krise immer schwieriger. "Dafür suchen wir in jedem einzelnen Fall Lösungen", versicherte der Linzer Bischof Manfred Scheuer in einer Aussendung am Palmsonntag. Auch immer mehr Menschen würden die kirchlichen Angebote zu Seelsorge, Beratung und Hilfe in finanziellen Notlagen in Anspruch nehmen. "Sie wollen wahrgenommen, gehört und verstanden werden und wir nehmen diesen Auftrag ernst", so Scheuer.
Bei Härtefällen würden auch beim Kirchenbeitrag reagiert. Die Diözese Linz führe damit eine "lang geübte Praxis" fort, wies der Bischof hin: Die persönliche finanzielle Situation der Beitragszahlenden werde bei der Berechnung berücksichtigt. Nach Ostern seien die speziell ausgebildeten Berater in den Kirchenbeitrags-Stellen wieder für Gespräche telefonisch erreichbar. Freilich sei der Kirchenbeitrag die finanzielle Voraussetzung, dass die Kirche ihre Aufgaben erfüllen kann, ergänzte Scheuer: "Wir brauchen den Kirchenbeitrag, um anderen zu helfen." Und die Kirche sei mit mehr als 9.500 Beschäftigten eine der zehn größten Arbeitgeber in Oberösterreich. "Diese Arbeitsplätze möchten wir erhalten", so der Bischof.
In einer Krise wie der aktuellen sei Hilfe gefragt: "Die Menschen leiden an Krankheiten, Ängsten, seelischen Schwierigkeiten und wirtschaftlichen Problemen", weiß der Linzer Bischof. Seine Diözese unterstützt gemeinsam mit allen anderen österreichischen Diözesen den Corona-Hilfsfonds der Caritas mit insgesamt 1 Million Euro. Damit sollen jene Menschen aufgefangen werden, die besonders von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und finanziellen Sorgen betroffen sind.
Die Nachfrage nach psychosozialer Unterstützung bei der Telefonseelsorge - Notruf 142 steigt, auch die Fachleute der kirchlichen Beratungseinrichtung beziehungleben.at sind zunehmend gefordert. In den Gesprächen geht es laut der Aussendung der Diözese um soziale Einsamkeit, Konflikte in Familien im Zusammenhang mit Mediennutzung und das steigende Aggressionspotenzial.
Quelle: kathpress