Nationalbibliothek stellt in Adventszeit Gebetsbuch vor
Mit einer prächtigen Darstellung der Verkündigung und Geburt Christi leitet die Österreichische Nationalbibliothek die Adventszeit ein: Zu sehen ist die farbenfrohe Illustration in einem kostbaren Gebetbuch aus dem 16. Jahrhundert, dem aktuellen "besonderen Objekt" der Nationalbibliothek. Das Original mit der aufgeschlagenen Doppelseite des Gebetbuchs der Familie Mendoza de la Vega-Guzman ist nach dem Ende des derzeitigen Lockdowns bis 10. Jänner 2021 im Prunksaal zu sehen. Aktuell kann man sich das vollständige Digitalisat der Handschrift online besichtigen. Zudem bietet die Nationalbibliothek seit Kurzem ein eigenes Expertenvideo (www.onb.ac.at).
Im Rahmen der Reihe "Das besondere Objekt" zeigt die Nationalbibliothek Highlights aus ihren Beständen, die aus konservatorischen Gründen nur höchst selten präsentiert werden können. Die Objekte werden von einem breiten Publikum online ausgewählt und für jeweils zwei Monate im Prunksaal ausgestellt, begleitet von einem Expertenvortrag.
Coronabedingt musste der Vortrag zum aktuellen "besonderen Objekt" - dem Gebetbuch der Familie Mendoza de la Vega-Guzman - abgesagt werden. Die Expertin Katharina Kaska von der Sammlung von Handschriften und alten Drucken präsentiert daher in einem Video die wichtigsten Fakten zu diesem "Meisterwerk aus Florenz". Darüber hinaus befasst sich ein ausführlicher Beitrag im Forschungsblog mit der farbenfrohen Handschrift.
Das Gebetbuch wurde in Florenz am Anfang des 16. Jahrhunderts für ein Mitglied der Familie Mendoza de la Vega-Guzman hergestellt. Eine der bemerkenswerten Illustrationen stellt dem kleinformatigen Bild der Geburt Christi eine ganzseitige, prächtig ausgeführte Darstellung der Verkündigung an Maria gegenüber. Als Ort der Verkündigung wird, passend zum hohen Anspruch der Auftraggeber der Handschrift, eine Palastarchitektur wiedergegeben. Diese Details machen das Gebetbuch zu einem typischen Beispiel der italienischen Renaissance.
Das "Meisterwerk aus Florenz" wurde im vergangenen Sommer online gewählt und setzte sich damals gegen zwei weitere Gebetbücher durch. Die nächste Onlinewahl startet am 18. Jänner 2021.
Quelle: kathpress